Gaming Maus

Gaming-Maus

Als im Jahr 1998 das Unternehmen Razer die erste Maus (die Razor Boomslang) speziell für Gamer herausbrachte, entstand danach ein regelrechter Boom auf Gaming-Mäuse. Im Gegensatz zu den normalen Mäusen für das Büro oder dem heimischen PC, unterscheiden sich Gaming-Mäuse in einigen speziellen Features. Ernsthafte Spieler, die ihr Hobby sehr intensiv betreiben, sind auf Eingabegeräte angewiesen, die sehr präzise auf die kleinste Handbewegung reagieren. Des Weiteren soll ihr Einsatz auch noch nach Stunden ohne jeglicher Verkrampfung der Hand oder Arm möglich sein. Dies erfordert eine besondere ergonomische Form der Maus. Jedes Spiel benötigt eine andere Konfigurierung. Das erfordert eine Maus, deren Tasten den unterschiedlichen Anforderungen angepasst werden können. Jede normale Maus käme hier an ihre Grenzen.Was unterscheidet eine Gaming-Maus von einer normalen Maus?

a) Variabel einstellbarer dpi-Wert

Neben den bereits oben grob skizzierten Unterschieden zu den Alltags-Mäusen, sollten Gaming-Mäuse eine hohe dpi-Zahl (dots per inch) aufweisen, die mehr oder weniger frei konfigurierbar ist. Je höher die dpi-Zahl umso kürzer wird die Zeit, die der Cursor braucht um einmal über den Desktop zu huschen. Dies bedeutet zum Beispiel bei schnellen 3D-Shootern, das der Spieler nur mit einer kleinen Handbewegung in der Lage ist, seinen im Spiel gesteuerten Charakter einmal um die eigene Achse zu drehen. Bei einem sehr hohen Spielniveau kommt es dabei auf Sekundenbruchteile an. Bei normalen Windows Betrieb kann der dpi-Wert dann so eingestellt werden, das ein zwar langsameres aber dafür ein präziseres Arbeiten wieder möglich ist.

b) Frei konfigurierbare Tasten

Ein weiterer Unterschied zu den normalen Mäusen, besitzen Gaming-Mäuse frei konfigurierbare Tasten. Dieser Vorteil macht sich besonders bei Strategiespielen bemerkbar. Die hier häufig genutzten Funktionen wie zum Beispiel, der Bau von Gebäuden oder Einheiten, lässt sich somit mit einem Tastendruck bewerkstelligen. Aber auch im normalen Windows Betrieb können die zusätzlichen Tasten (eine Gaming-Maus kann sieben bis acht Tasten aufweisen) für die unterschiedlichsten Aufgaben genutzt werden. Gerade diese Eigenschaft macht sie nicht nur für Spieler interessant.

c) Gute Gleitfähigkeit

Als ein weiteres Merkmal besitzen gute Gaming-Mäuse eine möglichst glatte Unterseite, die einen geringeren Reibungswiderstand auf dem Mauspad verursacht. Somit gleitet die Maus leichter über das Pad. Dies ist ein Umstand der nicht unerheblich ist. Eine gute Gaming-Maus ist, aufgrund ihrer Verarbeitung mit hochwertigen Materialien und der besseren Technik, meist schwerer als eine normale Maus. Deshalb ist die Wahl eines guten Mauspads eine genauso wichtige Entscheidung.

d) Variabel einstellbares Gewicht

Einige Gaming-Mäuse bieten als besonderes Feature die Möglichkeit, das Gewicht der Maus mit zusätzlichen anzubringenden Aluminiumgewichten variabel zu verändern. Dies verändert die Geschwindigkeit der Mausbewegung sowie das Gefühl der Ausführung durch den Spieler.

Welche Art von Gaming-Mäusen gibt es?

Gaming-Mäuse gibt es mittlerweile in jeder Preisklasse. Die Preisspanne reicht von 20 bis über 100 Euro. Viele kokettieren geradezu mit dem Hinweis “Profi-Spieler-Ausrüstung”. Dabei fallen diese Modelle eher durch ihre überzogene Preispolitik auf, als durch ihre Qualität. Einige Modelle werden in gar euphorisch klingenden Testberichten noch zusätzlich “gehypt”. Die teuersten Modelle müssen deshalb nicht unbedingt auch die Besten sein. Schon ab 20 Euro gibt es durchaus brauchbare Gaming-Mäuse, die in schnellen 3D-Egoshootern oder Strategiespielen voll spieletauglich sind, die aber auch im alltäglichen Windows Betrieb voll einsatzfähig bleiben. Die teureren Modelle besitzen meist umfangreiche konfigurierbare Treiber, mehr Tasten, sowie eine hohe Verarbeitungsqualität. Des Weiteren hat der Käufer die Wahl zwischen Mäusen mit PS/2 und USB-Anschlüssen oder solchen mit Wireless-Verbindungen. Beide Arten haben ihre Vor- und Nachteile. Mittlerweile wird zu den Modellen mit einem Wireless-Anschluss gegriffen, da sie über kein störendes Kabel besitzen. Auch sind Laufzeiten der erforderlichen Batterien oder Akkus heute mehr als ausreichend. Einige Modelle können im Bedarfsfall sogar mit einem zusätzlichem PS/2 oder USB-Kabel betrieben werden. Ob nun mit Kabel oder ohne, ist aber reine Geschmacksache. Hier streiten sich meist die Geister.

Was ist beim Kauf zu beachten?

Beim Kauf sollte zunächst auf eine gute Griffigkeit der Maus geachtet werden. Dies sollte der wichtigste Augemerk für eine Kaufentscheidung sein. Die meisten Gaming-Mäuse sind von ihrer ergonomischen Form her durchschnittlichen Händen angepasst worden, aber bei einigen lässt sich diese auch individuell verändern. Da pauschal keine Empfehlung gegeben werden kann, welche Maus ein besseres Handling besitzt oder nicht, sollte sich jeder Käufer durch Ausprobieren ein eigenes Bild darüber machen. Nicht jede Maus ist für jeden Spieler geeignet. Wichtig ist auch eine gute Erreichbarkeit der einzelnen Tasten. Wie gut ist die Leichtgängigkeit der Tasten (einschließlich der Sondertasten) und des Mausrades?
Ein weiterer Punkt dürfte sein für welche Art von Spielen die Maus genutzt werden soll. Bei 3D-Egoshootern ist eine Maus mit einem hohen einstellbaren dpi-Wert von großem Nutzen, für Stratiegiespiele eher eine mit einer großen Anzahl von frei konfigurierbaren Tasten.
Der nächste Punkt wäre, wie oft wird die Maus für Spiele genutzt. Der Gamer, der oft und intensiv sich in Online-Ligen aufhält dürfte mit einer teuren Maus, da besser verarbeitet und mit besserer technischen Ausstattung, gut bedient sein. Für den Gelegenheitsspieler dürfte eine Gaming-Maus im mittleren Preissegment völlig ausreichen. Diese “billigen” Mäuse sind keines falls schlechter als die teuren Mäuse, sie unterscheiden sich lediglich nur durch ihre Ausstattung von den teuren Mäusen. Allerdings sollte auf die Garantiezeit geachtet werden, denn diese kann je nach Hersteller unterschiedlich sein. Bei “No-Name” Produkten ist auch mit einem schlechteren Support zu rechnen (z. B. bei Treiberupdates). Des Weiteren sollte man Preisvergleiche anstellen, denn hin und wieder findet man die ein und dieselbe Maus, bei unterschiedlichen Anbieter, zu unterschiedlichen Preisen.
Vorteilhaft kann es ebenfalls sein, mehrere Favoriten für sich auszusuchen und die endgültige Entscheidung vor Ort beim Händler zu treffen, nachdem die Mäuse nach den oben erwähnten Punkten getestet wurde.