GL2450HM

Der GL2450HM von BenQ – Ein Allround-Monitor im Test

Der volle Durchblick – die Firma BenQ ist bekannt dafür, Monitore von Spitzenqualität herzustellen und auch das Modell GL2450HM hat sich bereits zu einem Bestseller entwickelt. Aber was kann der Monitor leisten und wo besteht noch eventueller Nachbesserungsbedarf?

Über den Monitor:
Der BenQ GL2450HM ist ein 17,2cm x 57,9cm x 43,6cm großer und knapp 4,1kg schwerer TFT-Monitor im 16:9-Format mit einer Bildschirmdiagonale von 61cm, also umgerechnet 24 Zoll. Die maximale Auflösung des Geräts beträgt 1920 x 1080 Pixel, was eine Wiedergabe in FullHD-Qualität ermöglichen soll.
Von seinem Designe her ist der GL2450HM schlicht in schwarzer Lackoptik gehalten, die auch nicht durch Bedien- oder Anschluss-Elemente getrübt wird. Denn sowohl der HDMI- als auch der DVI-D-Anschluss sowie die Buchse für ein DVI-Sub-Kabel und eine Cinch-Buchse für extern anschließbare Boxen befinden sich klassisch auf der Rückseite des Geräts. Ebenso findet sich dort eine Steckmöglichkeit für ein Kensington-Schloss, mit dem sich der Monitor beispielsweise auf LAN-Partys absichern lässt, damit der GL2450HM nicht von Unbefugten mitgenommen werden kann. Die Steuerungsleiste findet sich dagegen auf der rechten Seite des Monitor und ist in insgesamt sechs verschiedene Knöpfe unterteilt, mit denen man unter anderem durch das Menü des GL2450HM navigieren, die Lautstärke der internen Boxen verändern oder den Monitor an- bzw. ausschalten kann.
Geliefert wird der BenQ GL2450HM ausschließlich mit seinem eigenen VGA-Kabel – zusätzliche Kabel für DVI oder HDMI müssen separat gekauft werden.

Zur Bildqualität:
Unabhängig davon, auf welche Auflösung man den BenQ GL2450HM einstellt, hält er ein stabiles Kontrastverhältnis von 12.000.000:1 Bildpunkten. Damit ist der Monitor vergleichbaren Konkurrenzprodukten weit voraus, die meistens nur ein Verhältnis von 5.000.000:1 Bildpunkten bewältigen können. Verantwortlich für den hohen Kontrast des BenQ Monitors ist die LED-Hintergrundbeleuchtung, die im Gegensatz zu Monitoren mit der CCFL-Technik nicht nur eine höhere Lichtleistung, sondern auch einen ausgeglicheneren Farbraum erzeugt. Das macht sich auch bei den sogenannten Betrachtungswinkeln bemerkbar, also den Winkeln, in denen man das Monitor frontal betrachten kann, ohne das deutliche Kontrastverluste bemerkbar werden. Horizontal liegt der maximale Betrachtungswinkel bei 170° und vertikal bei 160°, sodass man den Monitor auch ruhig etwas höher aufstellen kann, ohne befürchten zu müssen, bei einer Betrachtung ein verzerrtes oder unausgeglichenes Bild erwarten zu müssen.
Für eine zusätzliche realistische Wiedergabe der Farbsättigungen wurde der BenQ GL2450HM mit der sogenannten Senseye3-Technologie ausgestattet. Dabei handelt es sich um eine Art Balance-Programm, das über sechs vorprogrammierte Modi verfügt und per Knopfdruck verschiedene Farbsättigungen für die unterschiedlichen Gelegenheiten bieten kann. So lassen sich beispielsweise die Farben einer Blueray realistischer einstellen als die satteren Farben und Kontraste bei PC-Spielen. Freunde von Videospielen werden darüber hinaus von der schnellen Reaktionszeit profitieren können, die bei 2ms liegt und somit nahezu keine Verzögerung zwischen einer Eingabe und der Bildumsetzung entstehen lässt. Gleichzeitig verhindert die hohe Reaktionszeit auch das „Ghosting“ bei Spielen, also die Abbildung von Bildfragmenten bzw. das Nachleuchten vorheriger Bilder, was ebenfalls für eine klarere Darstellung von Bildern und Grafiken sorgt.
Eine weitere Besonderheit de GL2450HM ist das sogenannte „Flimmer-freie Hintergrundlicht“ oder auch einfach „Eye-Care“. Diese Funktion verhindert das Flimmern, wie man es beispielsweise bei alten Röhrenmonitoren oft sehen kann. Anders als normale Monitore, welche in der Minute bis zu 200 Mal den Bildschirm an- und ausschalten, weil sie die Betriebstemperatur senken müssen, um eine Überhitzung zu vermeiden, kann der GL2450HM seinen Bildschirm dauerhaft in Betrieb halten, ohne heiß zu laufen oder kaputt zu gehen. Das stabilisiert nicht nur die gezeigten Bilder, sondern vermeidet auch die bekannten Ermüdungserscheinungen der Augen, welche normalerweise auftreten, wenn man lange Zeit auf einen Bildschirm blicken muss.
Die Bildqualität bzw. die Erkennbarkeit der Objekte auf dem Bildschirm kann bei dem GL2450HM allerdings auch ein wenig in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn der Monitor von einer hellen Lichtquelle wie zum Beispiel Sonnenstrahlen oder der Zimmerlampe direkt angestrahlt wird. Obwohl das Display eigentlich entspiegelt ist, kommt es dennoch durch die glatte Oberfläche und die schwarze Glanz-Optik des Rahmens des GL2450HM werden die Lichtquellen stark reflektiert, sodass man wenig sehen kann, selbst wenn man direkt vor dem Monitor sitzt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den Monitor ein wenig vor Lichtquellen abzuschotten, um Reflexionen zu vermeiden.

Zur Qualität des Sounds:
Der GL2450HM von BenQ hat wie andere TFT-Monitore auch eigene Boxen verarbeitet, welche die Benutzung externer Geräte überflüssig machen sollen. Die zwei 2-Watt-Lautsprecher sind dabei in die untere Frontleiste eingebaut und benötigen kein zusätzliches Audiokabel, um die Sounds vom Computer oder von abgespielten Filmen wiederzugeben.
Die Wiedergabequalität der integrierten Boxen ist allerdings nur durchschnittlich. Während Höhen normal abgespielt werden, sind die Bässe häufig nur unzureichend zu hören, was gerade bei Musik-Stücken oder auch beispielsweise bei Actionszenen mit Explosionen etwas störend sein kann, weil die entsprechende Soundtiefe nicht erbracht werden kann. Dadurch klingt der Sound aus den Monitor-Boxen auch leicht blechern. Wer einen satteren Klang haben möchte oder den Surround-Sound sucht, der wird aber ohnehin nicht die kleinen Lautsprecher des GL2450HM verwenden, sondern sich stattdessen externer Boxen-Sets bedienen, welche lediglich an den Monitor angeschlossen werden müssen, damit der gewohnte satte Sound erschallt.

Über den Stromverbrauch:
Der BenQ GL2450HM verbraucht im normalen Betrieb knapp 23 Watt. Damit benötigt der Monitor knapp 13% weniger Strom als vergleichbare Modelle, ohne dass man als Benutzer etwas einstellen würde. Wenn man allerdings den Monitor auf den Eco-Modus umstellt, reduziert sich der Energieverbrauch um zusätzliche 26%, sodass der Monitor insgesamt 39% im Vergleich zu anderen Geräten einspart und dann nur 14 Watt benötigt, um die Grafiken darzustellen. Dafür reduziert der GL2450HM im Energiesparmodus automatisch die Farbsättigung und die Bildwechselrate auf ein vertretbares Maß, um Strom einzusparen. Funktionen wie Eye-Care werden vom Eco-Modus allerdings nicht beeinflusst, sodass man auch bei geringerem Stromverbrauch kein Flimmern erwarten muss.
Noch weniger Strom verbraucht der Monitor dann nur noch im Standby-Modus. Dort beträgt der maximale Verbrauch nämlich gerade mal 3 Watt, was sich auf der Stromrechnung deutlich bemerkbar machen kann.

Über die Ergonomie:
Für die richtige Positionierung und Ausrichtung bietet der GL2450HM Monitor von BenQ zwei verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann man den Monitor dank seinem breiten Standbein auf jeder stabilen Oberfläche abstellen und wie einen klassischen Monitor behandeln. Das Standbein erlaubt auch das Neigen des Bildschirms. Dabei lässt sich der GL2450HM sowohl nach Innen (dabei steht die obere Bildschirmkante weiter heraus als die untere Kante) als auch nach Außen (die untere Bildschirmkante steht weiter hervor als die obere Kante) neigen. Für das Neigen nach Innen steht ein Spielraum von insgesamt 5° zur Verfügung, nach Außen kann man den Bildschirm immerhin 15° neigen. Schwenken lässt sich der Bildschirm dafür allerdings nicht, was den Benutzer beim Platzieren des Geräts ein wenig einschränkt.
Wer den BenQ GL2450HM wie einen Fernseher an die Wand hängen möchte, der kann dafür eine gängige VESA-Wandhalterung vom Format 100mm x 100mm verwenden. Da alle Anschlüsse des Monitors nach unten gerichtet sind, können alle Stecker bequem angeschlossen werden, ohne dass die Steckerköpfe oder Kabel abgeknickt werden oder der Monitor einen Abstand von der Wand benötigt. Durch die geringe Wärmeentwicklung des GL2450HM müssen Benutzer dabei auch nicht befürchten, dass der Monitor von BenQ die Zimmertapete ansenkt oder verfärbt.

Zur Bedienbarkeit:
Die Bedienbarkeit ist eines der größten Mankos des GL2450HM. Denn leider wurde der Monitor eher wie ein Flachbildfernseher statt wie einem normalen Monitor konzipiert. Zu Gunsten des Designs wurden die Menüknöpfe an die Seite des GL2450HM gelegt, sodass der Monitor eigentlich frei stehen oder eben an einer Wand montiert sein müsste, damit man die Knöpfe bequem erreichen kann. Wenn man den GL2450HM von BenQ dagegen beispielsweise in einen Fernsehschrank stellen würde, würden die Bedienelemente eventuell zu gestellt. Hätte BenQ dem Monitor noch eine Fernbedienung spendiert, wäre diese kleine Störung zu vernachlässigen, aber so muss man immer entsprechend viel Platz zwischen dem Monitor und einer Seitenwand lassen oder den GL2450HM jedes Mal zu Seite drehen, wenn man an die Menü-Tasten oder auch nur an den An-/Ausschalter kommen möchte. Stehen beide Optionen nicht zur Verfügung, kann man unter anderem den Monitor nicht komplett ausschalten, was gerade Nutzer stören dürfte, die den Standby-Modus des Geräts nicht verwenden wollen, um den GL2450HM zu schonen und zusätzlich Strom zu sparen. Darüber hinaus reagiert das Menü des Monitors recht träge und es kann bis zu zwei Sekunden dauern, bevor eine Eingabe über eine Menü-Taste sich auch auf dem Bildschirm bemerkbar macht, was mitunter nervend sein kann.
Aber auch die Bedienbarkeit des Monitor-Menüs ist etwas gewöhnungsbedürftig und das beigelegte Handbuch hilft nur wenig dabei, ein besseres Verständnis zu schaffen. Das ist besonders für unerfahrenere Benutzer ärgerlich, wenn sie sich mit ihrem neuen Monitor vertraut machen möchten. Dafür gibt es allerdings eine reiche Auswahl an Einstellungsmöglichkeiten wie die Taktung der gleichzeitig dargestellten Pixel, die Phase des Monitors oder die Farbtemperatur, welche über die Senseye3-Technik geregelt wird. Allerdings ist ein gewisses Grundverständnis notwendig, um die bereits erwähnte Senseye3-Funktion verwenden und für den persönlichen Bedarf optimieren zu können. Bei späteren Modellen hat BenQ zur Verwendung der Farboptimierung eine Autofunktion integriert, welche automatisch den geeigneten Senseye-Modus erkennen und anwenden kann. Bei GL2450HM fehlt diese Autosteuerung allerdings noch, sodass man die Farbauswahl immer manuell umstellen muss.
Auch bei der Ersteinrichtung ist der GL2450HM etwas eigenwillig. Während gängige Monitore automatisch zwischen einem VGA- und einem HDMI- oder einem DVI-Signal wechseln können, muss der GL2450HM bei der Erstinstallation zuerst über den VGA-Anschluss mit einem PC verbunden werden und dann anschließend über die Menü-Steuerung auf HDMI bzw. auf DVI umstellen. Bei PCs, die keine VGA-Verbindung mehr unterstützen, muss dafür dann also noch ein zusätzliches Kabel zur Einrichtung gekauft werden, was eigentlich unnötig sein sollte.

Das Preis/Leistungs-Verhältnis:
Der BenQ GL2450HM kostete ursprünglich 159,00 Euro, ist bei Online-Händlern wie Amazon aber mittlerweile schon für 139,00 Euro erhältlich. Im Hinblick auf die Leistung ist dieser Preis wirklich gut, da man dafür nicht nur einen guten TFT-Monitor bekommt, sondern auch auf lange Sicht auch Geld einsparen kann. Dafür sorgt bereits der im normalen Zustand geringe Energieverbrauch – mit der Verwendung des Eco-Modus sinken die durch den Monitor verursachten Stromgebühren noch weiter, weshalb die Investition sich doppelt bezahlt macht.

Fazit:
Der GL2450HM Monitor von BenQ überzeugt in fast allen Bereichen und ist zurecht ein Beststeller bei Online-Händlern wie Amazon.de und Co. Die HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln kommt durch das hohe Kontrastverhältnis und die schnelle Reaktionszeit richtig gut zur Geltung und wird durch die Senseye3-Technologie des Monitors noch zusätzlich unterstützt. Auch in seiner Energiebilanz ist der GL2450HM mit 23 Watt bei normalem Betrieb und knapp 14 Watt im Eco-Modus vergleichbaren Geräten weit überlegen, was besonders für Benutzer erfreulich ist, die auf der Suche nach Umweltfreundlichen Peripherie-Geräten sind und auch während der Benutzung des Monitors noch Strom einsparen möchten.
Der einzige wirkliche Minuspunkt des Monitors ist seine Bedienbarkeit. Zwar wurde daran gedacht, die Anschlüsse des GL2450HM so auszurichten, dass alle Kabel nach unten verlaufen, sodass der Monitor direkt an eine Wand gestellt oder montiert werden kann. Dafür sind die Menütasten an der Seite des Gerätes schwer bedienbar, wenn man den Monitor beispielsweise in einem Rahmen oder Fernsehschrank montiert. Außerdem bedarf die Menü-Steuerung des Monitors einer Eingewöhnungsphase und ist nicht ganz so benutzerfreundlich, wie man es sich eigentlich wünscht.
Sieht man davon aber einmal ab, ist der GL2450HM ein echter Verkaufstipp – egal ob man einen neuen Monitor oder einen TFT-Fernseher sucht. Seine schnelle Bildwechselrate ohne Restfragmentierung sorgen sowohl beim Spielen von Videospielen als auch beim Anschauen von DVDs oder Blurays für ein grafisches Erlebnis höchster Qualität, sodass der GL2450HM von BenQ als Allround-Monitor für nahezu jede Gelegenheit einsetzbar ist und mit einem Preis von 159,00 Euro bzw. 139,00 Euro bei Rabatt-Aktionen nicht nur ein Bestseller, sondern auch ein regelrechtes Schnäppchen ist.