Mechanische Personenwaage

Federleicht oder tonnenschwer? Die mechanische Personenwaage

Schon immer war es für die Menschen wichtig, das Gewicht (oder besser: die Gewichtskraft) einer bestimmten Masse zu ermitteln. In ganz frühen Zeiten ging es natürlich vor allem um das Abmessen von Waren, um so eine Basis für den Handel miteinander zu haben. Ebenfalls wichtig waren solche Messhilfen für den Einsatz auf Baustellen. Die alten Ägypter bedienten sich dabei eines einfachen Prinzips: Sie verglichen eine unbekannte Masse mit einer bekannten und hatten zu diesem Zweck die Balkenwaage entwickelt, die sich über viele Jahrtausende bewähren sollte.Eine Alternative besteht darin, die Gewichtskraft der Masse direkt zu messen, was vor allem bei Personenwaagen genutzt wird. Hierfür wird in den meisten Fällen eine Federwaage verwendet, bei der die Gewichtskraft über die sogenannte Federkonstante ermittelt und mithilfe einer Skala als Körpergewicht in Kilogramm abgebildet wird. Bei einer Personenwaage reicht die Anzeige in der Regel bis zu 160 kg, bei einer Genauigkeit von 0,1–3 kg. Auch heute im Zeitalter elektronischer Waagen, die übrigens auch auf dem Prinzip der Federwaage basieren, finden sich in vielen Haushalten noch mechanische Personenwaagen.

Was dahinter steckt: das Messprinzip

Um das Prinzip, das hinter der Funktionsweise der Personenwaage steckt, zu verstehen, ist ein kleiner und harmloser Ausflug in die Welt der Physik vonnöten. Wie der Begriff Federwaage schon andeutet, spielt eine Feder die entscheidende Rolle: Gemessen wird nämlich, wie stark eine Metallfeder, die sich im Inneren der Waage befindet, durch eine auf sie einwirkende Gewichtskraft auseinandergezogen wird. Das Ausmaß dieser Dehnung wird über einen Zeiger auf eine Messskala übertragen.Durch das für die Feder verwendete Material kann deren Ausdehnung entscheidend beeinflusst werden, woraus unterschiedliche Skalenbereiche (0,5 oder 1 kg) und Ungenauigkeiten bei der Messung selbst resultieren können. Die Messungenauigkeit liegt meist zwischen 0,1 kg und 3 kg und wird auf der Waage im Skalenbereich angegeben. Um definierte Messergebnisse zu erhalten, muss vor der eigentlichen Messung ein Bezugspunkt (häufig null Kilogramm) eingestellt werden, denn auf diesen bezieht sich das angezeigte Gewicht, das bei haushaltsüblichen Waagen bis zu 160 kg angezeigt werden kann.

Gutes Aussehen ist nicht alles

Bei der Auswahl der Waage sollte man sich nicht allein von einer ansprechenden Optik beeinflussen lassen, sondern genau überlegen, wie sich am besten der gewünschte Zweck erreichen lässt. Jemand, der eine Waage nur gelegentlich verwenden möchte, um sein Gewicht nicht aus den Augen zu verlieren, hat sicherlich andere Ansprüche als der, der mit der Waage eine Gewichtsveränderung überprüfen, vielleicht sogar genau dokumentieren möchte, oder der, der Probleme hat, die Zahlen auf dem Display bequem abzulesen oder es auf „Null“ zu stellen.Sind die eigenen Bedürfnisse erfasst, kann eine Auswahl unter Berücksichtigung der geforderten Merkmale getroffen werden. Obwohl beispielsweise gut leserliche Displays heute die Regel sind, macht es dennoch einen Unterschied, ob die Skala ganz oder nur teilweise angezeigt wird. Darüber hinaus gibt es für Menschen mit schlechteren Augen oder Bewegungsmöglichkeiten Lösungen, bei denen das Display auf einer Säule angebracht oder mit einem Vergrößerungsglas ausgestattet ist. Werden genaue Ergebnisse benötigt, sollte außerdem darauf geachtet werden, dass der Messfehler möglichst klein ist, so dass auch kleinere Erfolgserlebnisse genau abgelesen werden können.

Warme Füße oder schickes Design? Hauptsache sicher!

Sicherheit ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, den man beim Kauf einer Personenwaage nicht aus den Augen verlieren sollte. Insbesondere dann, wenn man die Waage im Bad benutzen möchte und sich auf der Oberfläche ein Feuchtigkeitsfilm bilden kann. Dabei sollte man sich bei fragwürdigen, aber womöglich schicken Oberflächen, nicht darauf verlassen, dass man sich schon irgendwie auffangen kann, sondern gezielt nach einer Lösung suchen, die sich mit der gewünschten Optik, und sei es nur während des Wägens, in Einklang bringen lässt.In der Regel wird jedoch schon der Hersteller darauf achten, dass sich ein Gebrauch sicher gestalten lässt, und so finden sich im Handel auch hauptsächlich Waagen mit einer rutschfesten Oberfläche. Dazu zählen vor allem Kunststoffauflagen, die komplett oder teilweise die Trittfläche bedecken und auch durch ihre Struktur zu einem sicheren Sand beitragen. Diese Kunststoffe lassen sich außerdem gut reinigen und trocknen. Wer Wert auf warme Füße legt, kann aber auch auf fellige oder wollige Lösungen zurückgreifen, die im optimalen Fall waschbar sind.

Langes Vergnügen durch Stabilität

Eine robuste Verarbeitung ist für eine lange Lebensdauer der mechanischen Waage vielleicht noch in größerem Maß ausschlaggebend als bei anderen Geräten, schließlich muss sie einer ständig, vielleicht sogar täglich wiederkehrenden Belastung standhalten, die direkt auf den Korpus der Waage und bei dessen Beeinträchtigung auch auf den Wiegemechanismus wirkt. Aus diesem Grund sind viele der mechanischen Waagen mit einem Gehäuse aus Metall ausgestattet, dass natürlich geeignet sein sollte, der Feuchtigkeit in Badezimmern zu widerstehen.Als sehr verlässliches Material ist rostfreier Stahl zu nennen, der auch in feuchten Räumen Beständigkeit bei gutem Aussehen garantiert und ein Zeichen für eine qualitätsvolle Verarbeitung ist. In diesem Zusammenhang sollte auch auf die Dauer einer Herstellergewährleistung geachtet werden. Das mit dem Material verbundene Eigengewicht von guten drei bis vier Kilogramm bietet darüber hinaus eine zusätzliche Stabilität im Stand. Das eigentliche Metallgehäuse kann natürlich beliebig beschichtet sein, der Optik tut eine solide Verarbeitung hier keinen Abbruch.

Mehr als nur ein Messgerät

Heute noch mehr als früher spielt die Optik eine entscheidende Rolle: Personenwaagen, die noch vor einigen Jahren dezent in der Rumpelkammer verschwanden, tragen mittlerweile entscheidend zum Wohnambiente bei. Ob sie sich dabei elegant integrieren oder durch ein spezielles Design besonders hervorstechen sollen, entscheidet letztlich der Nutzer. Mit der Aufmachung der Gesamtform, der Gestaltung der Trittfläche und des Displays steht den Nutzern eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung.Mechanische Waagen finden sich heute in runder oder eckiger Ausführung, mit Plastik-, Plüsch- oder Fellbezug in Uni- oder Rautieroptik, mit flach eingelassenem oder extrem erhabenem Display, das selbst wiederum schlicht oder bunt ausgeführt sein kann. Natürlich gibt es auch Statement-Waagen, die ermahnenden oder aufmunternden Charakter haben können, und vieles mehr. Doch letztlich gilt auch hier wie so oft: Auf die inneren Werte kommt es an (was gerade beim Besuch der Waage ein schöner Trost sein kann).